Potential und Perspektive
Allein aufgrund der hergestellten Stückzahlen bieten Schuhe ein großes Potential für den Umwelt- und Ressourcenschutz. Besondere Herausforderungen stellen allerdings die verschiedensten Herstellungsmethoden und komplexen mehrkomponentigen Konstruktionen. Zudem muss erst ein Rückgabesystem etabliert werden, um Altschuhe zu Recyclingzwecken zu sammeln.
Um der gesamten Entwicklungsaufgabe einen Ausgangspunkt zu geben, dienen Sicherheitsschuhe als Vorreiter. Trotz erhöhter Anforderungen aufgrund der Sicherheitsansprüche, werden diese mit etablierten Methoden der Schuhproduktion hergestellt. Insofern lassen sich gefundene Fraktionier- und Recyclinglösungen aus dem Sicherheitsschuhbereich auch auf andere Bereiche der Schuhherstellung übertragen. Hinzu kommt, dass durch den hohen Anteil an gewerblichen Kunden mit vergleichsweise großen Abnahmemengen, gute Möglichkeiten bestehen, eine gezielte und großflächige Rücknahme von Altschuhen zeitnah umzusetzen.
Das Forschungsvorhaben eröffnet der Industrie, insbesondere den KMU die Möglichkeit, neue, innovative und biobasierte Werkstoffe bei ihren Produkten zu verwenden und branchenübergreifend bei deren Etablierung mit anderen Unternehmen zusammen zu arbeiten. Gleichzeitig bieten sich Möglichkeiten, die Beschaffungskosten für Rohstoffe zu senken und sich mit dem gewonnenen Know-How für alternative Verwertungsstrategien von Gebrauchsgütern neue Industriezweige und Anwendungsgebiete über die Schuhindustrie hinaus zu erschließen (Diversifizierung) und somit den Wirtschaftsstandort RLP weiter zu stärken.
Aufgrund des branchenübergreifenden Ansatzes adressiert das Vorhaben hierbei sowohl die Potentialbereiche Energie, Recycling, Umwelttechnik, Ressourceneffizienz als auch den Bereich Werkstoffe, Material- und Oberflächentechnik.