Alternative Wege - Chemisches Recycling durch Carboliq GmbH

Nach aktuellem Stand sind auch Sicherheitsschuhen eine komplexe Mischung aus verschiedensten Materialien, die sich kaum auftrennen lassen.
Für zukünftige, recyclingfähige Sicherheitsschuhe werden deswegen deutliche Empfehlungen bestehen, die durch Reduzierung der Materialvielfalt, demontagegerechtes Design oder modifizierte Fügeverbindungen die Trennung einzelner Materialgruppen deutlich vereinfachen. Im Optimalfall resultieren hieraus sortenreine Fraktionen, die jeweils einem spezifischen Recyclingweg folgen können.

Doch auch bei recyclingoptimerten Produkten muss mit einer gemischten Restfraktion gerechnet werden. Zudem könnten die Schuhe nach hinreichend intensivem Tragen auch nicht mehr den Anforderungen recyclingfähiger Materialfraktionen erfüllen.

In diesem Fall bietet das chemische Recycling der organischen Mischfraktion noch eine Möglichkeit der Kreislaufführung. Unabhängig von der einzelnen Materialbasis werden die gemischten Reste und Schuhe zerkleinert und nach Auslese der metallischen Bestandteile einem chemischen Prozess (Pyrolyse) zugeführt. Bei diesem wird, neben Gas  und Kohlenstoff, ein Öl gewonnen, das zur Gewinnung von Rohstoffen für die Kunststoffindustrie genutzt werden kann.

Bei der Veranstaltung Recycling von Nicht-Verpackungskunststoffen wurde von der Firma Carboliq GmbH angeboten Vorversuche zu einem chemischen Recycling von Sicherheitsschuhen zu machen. Hierzu wurden PFI-intern getragene Sicherheitsschuhe gesammelt, zerlegt und die Menge sowie Art der verarbeiteten Materialien bestimmt. Nach dem Durchlauf einer Schneidmühle konnte eine repräsentative Sicherheitsschuhmischung gewonnen werden, die für die besprochenen Versuche zu Carboliq geschickt wurde.